Der Sommer ging gefühlt von heute auf morgen 🍂 Die Tage werden kürzer, die Temperaturen teilweise im einstelligen Bereich… Nicht nur für uns, sondern auch für unsere Vierbeiner steht viel Veränderung an. Der Fellwechsel setzt ein, der Stoffwechsel, das Immunsystem und die Verdauung sind gefordert 💪 Wie du dein Pferd optimal im Herbst mit der richtigen Fütterung, Kräutermischungen und einer angepassten Haltung unterstützen kannst, erfährst du hier!
5 Tipps gegen den Herbstblues - Inhaltsverzeichnis
Die Herausforderungen im Jahreszeitenwechsel
Der Pferdekörper hat beim Jahreszeitenwechsel immer eine Menge zu tun. Der Wetterumschwung ist für viele Vierbeiner eine Belastung fürs Herz-Kreislaufsystem, die Hufrehegefahr steigt und der Fellwechsel steht an. Auch Atemwege und Bewegungsapparat brauchen in dieser Zeit eine extra Portion Unterstützung und so sollten wir unsere Pferde auf die kalte Jahreszeit angemessen vorbereiten, damit sie den Herbst und den kommenden Winter gut überstehen und sich gesund & wohlfühlen 🙏
Eine ausgewogene Fütterung, die mit Vitaminen & Mineralstoffen versorgt und in Kombination mit passenden Kräutern & Ölen, können hier wunderbar unterstützen.
1. Unterstützung im Fellwechsel
Um ein robustes Deckhaar & Unterwolle zu produzieren, braucht der Pferdeorganismus eine Menge an Nährstoffen. Nun können unsere Vierbeiner im Herbst nicht mehr den ganzen Tag auf der Weide stehen und sich mit frischem Gras & Kräutern versorgen, was bedeutet, dass die natürlichen Vitalstoffe in ihrer Ernährung abnehmen. Auch die allgemeine Umstellung des Grundfutters bedeutet erstmal Arbeit für die Darmflora und die Verdauung. Eine extra Versorgung über ein gutes Mineralfutter, vorallem mit Zink, Schwefel, Eisen, Kupfer und Jod und den essentiellen Aminosäuren sind unersetzlich für ein wärmendes Winterfell.
Knabberäste, Rinden & Wurzeln liefern dem Pferd ebenfalls wichtige Spurenelemente und Vitamine, auch Kräutermischungen und Bierhefe kommen dem Haarkleid und dem geforderten Stoffwechsel zu Gute. Mehr zur Unterstützung im Fellwechsel findest du HIER.
Tipp: Ein selbstgemachtes Mash ist, gerade wenn es kälter wird, eine willkommene Abwechslung. Passende Mash-Rezepte (z.B. für das Fellwechselmash) und viele weitere Rezepte für eine natürliche und gesunde Ernährung, findest du im Kochbuch für Pferde.
2. Vorbeugung von Hufrehe
Die Energie der Sonne am Tag, wird durch die kühlen Temperaturen in der Nacht im Gras nicht mehr umgewandelt. Anstelle bildet sich sehr viel Fruktan. Durch die Aufnahme des Grases mit einem enorm erhöhten Fruktanwert, kommt es zur Übersäuerung des Pferdedarms, welche Bakterien absterben lassen. Das wiederum führt dazu, dass Gifte im Organismus freigesetzt werden und eine akute Hufrehegefahr entsteht.
Tipps:
- Weide langsam ab, denn die Darmflora braucht Zeit, um sich auf reine Heufütterung umzustellen
- Reheanfällige Pferde sollten durch die hohe Fruktankonzentration im Morgengras erst am frühen Mittag auf die Weide
- Beim Wechsel zu trockenerem Futter, helfen Saftfutter wie Rüben, Möhren, Rote Beete und Mash und verhindern Koliken
- Kräuter wie Artischocke, Ginkgo, Schafgarbe & Weißdorn wirken Hufrehe entgegen durch die Stärkung des Stoffwechsels. Weiter Kräuter zur Unterstützung findest du im Kräuterguide für Pferde!
Mehr Info zur Unterstützung & Vorbeugung von Hufrehe findest du HIER.
3. Immunsystem fördern
Das Immunsystems des Pferdes, sitzt zu einem Großteil im Darm und somit ist eine natürliche & gesunde Fütterung der Grundbaustein für ein stabiles Immunsystem. Das beste ist, dein Pferdefutter selbst herzustellen, denn in den meisten Fertigprodukten stecken minderwertige, schädliche und oder synthetische Zusatzstoffe, die den Organismus sogar mehr schaden können, als sie Gutes tun.
Tipps:
- Verzicht auf Getreide und Zusatzfutter wie industriell hergestellte Müsli und Leckerlis, um die Gluten- und Stärkebelastung zu reduzieren. Stell dein Müsli & deine Leckerlies lieber selbst her!
- Qualitativ hochwertiges Heu füttern, das Rohfaser für eine gesunde Verdauung liefert. Keine Heulage und Silage füttern, da diese das Darmmilieu übersäuern und der Darmflora schaden.
- Ergänzungsfutter mit einer Auswahl an natürlichen Kräutern und Pflanzen wie etwa Löwenzahn und Mariendistel geben.
- Hefekulturen, Aloe Vera und gegebenenfalls Heilerde sind langfristig hilfreich für den Aufbau der Darmflora & somit dem Immunsystem
4. Die Pferdesenioren unterstützen
Unseren Rentnern fällt der Übergang in die neue Jahreszeit oft etwas schwerer als ihren jüngeren Artgenossen. Der Fellwechsel zehrt an den Energiereserven, der Temperaturunterschied belastet das Herz-Kreislaufsystem und die Abwehrkräfte. So brauchen unsere älteren Pferde einfach etwas mehr Aufmerksamkeit und Unterstützung. Worauf du noch achten solltest, kannst du hier nachlesen.
Tipps:
- Füttere deine Oldies mind 4x am Tag und vermeide längere Fresspausen
- Eingeweichte Heucobs helfen beim leichteren Verdauuen und Kauen
- Kaltgepresste Öle von höchster Qualität wie Schwarzkümmel– oder Nachtkerzenöl liefern deinem Senior wichtige Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren
- Kräuter wie Hagebutte, Löwenzahn, Ginkgo, Schafgarbe & Weißdorn unterstützen den Organismus des Seniors – mehr Kräuter zum Unterstützen findest du im Kräuterguide für Pferde
5. Atemwegen & Gelenke unterstützen
Gerade die Atemwege machen im Herbst öfter mal Probleme – unsere Vierbeiner fangen an zu husten. Tee´s aus Hustenkräutern sind dabei eine willkommene Abwechslung und werden von den meisten Pferde gut und gerne getrunken (bitte nur handwarm anbieten)
Um dein Pferd natürlich zu unterstützen, kannst du ihm Kräutermischungen anbieten – HIER findest du eine Übersicht von 5 wohltuenden & effektiven Hustenkräutern. Sie bilden einen Schutzfilm, der sich über die Atemwege legt, lindert Reiz und hemmt Husten. Auch wenn es kühler wird – dein Pferd freut sich über Bewegung und so kann Bewegungstraining auch helfen beim Abhusten.
Apropos Bewegung: Gerade Pferde, die unter Arthrose oder Gelenkerkrankungen leiden, merken das nasskalte Wetter doppelt so stark. Hier kannst du mit entsprechender Fütterung helfen, den Gelenkstoffwechsel deiner Fellnase zu unterstützen. Teufelskralle, Ingwer & Weidenrinde u.v.m, können hier eine sehr gute Unterstützung leisten. Weiter Kräuter zur Unterstützung des Bewegungsapparates findest du im Kräuterguide für Pferde.
Zugaben zum Herbstfutter
Hier ein paar Tipps, die du allgemein bei der Fütterung im Herbst beachten kannst.
- Ölzugaben wie Lein-, Schwarzkümmel-, Hanf-, & Nachtkerzenöl versorgen mit Omega 3 Fettsäuren
- Kräuter wie Brennnessel, Löwenzahn, Anis, Fenchel & Hagebutte haben eine allgemein positive Wirkung auf den Organismus
- Saftfutter wie Äpfel, Karotten, Zuckerrüben, Rote Beete & Bananen enthalten Zink, Eisen und Phosphor und sind eine gute Ergänzung zum Futter
Dabei kannst du sehr kreativ sein und aus diesen Futtermitteln und Kräutern wunderbare Salate, Müsli´s & Smoothies machen! Passende Rezepte dazu findest du im Kochbuch für Pferde.
Fazit - 5 Tipps gegen den Herbstblues
Jeder Jahreszeitenwechsel ist wunderschön und auch herausfordernd. Um es unseren Pferden leichter zu machen, können wir sie unterstützen. Unserer Meinung nach ist eine natürliche und artgerechte Fütterung ohne belastende chemische Zusatzstoffe und mit den entsprechendne Kräutern und Ölen die beste Voraussetzung für ein gutes Immunsystem und die perfekte Vorbereitung auf alle Herausforderungen die anstehen.
Im Kochbuch für Pferde findest du 60 gesunde Rezepte, mit denen du Erkrankungen vorbeugen und dein Pferd natürlich füttern kannst!
Deine Anne & Nico von Pferde-Freundschaften ❤️🐴