
Heilsame Kräuter sind eine gute Hilfestellung für Atemwegserkrankungen und Husten beim Pferd. Enthaltene Schleimstoffe beruhigen die gereizten Atemwege, Flavonoide und Gerbstoffe können Entzündungen lindern und ätherische Öle helfen beim Durchatmen.
Dazu kommt, dass viele dieser Kräuter sehr schmackhaft sind und von Pferden gerne, trocken oder auch als Tee zubereitet, gefressen werden. Nachfolgend stellen wir dir fünf der bekanntesten Hustenkräuter für Pferde vor!
5 Hustenkräuter für dein Pferd - Inhaltsverzeichnis
Die Königskerze (Verbascum densiflorum) mit den großen gelben Blüten wird auch als Wetterkerze oder Fackelkraut bezeichnet. Seit dem frühen Mittelalter verwendete man die Königskerze in Wachs, Öl, Harz oder Pech als Fackeln.
Mindestens genauso lang ist die Köningskerze auch als Heilmittel für Husten, Erkältungskrankheiten und Wunden im Gebrauch.
Sie kann den Husten dämpfen, Krämpfe lösen und damit das Abhusten erleichtern.
Empfohlen wird die Königskerze für Pferde bei einem mehr trockenem Husten, Katarren der Atemwege, Bronchitis und Asthma. Verwendet als Heilmittel werden die getrockneten Blüten. Als wirksame Stoffe sind Schleimstoffe, Flavonoide, Iridoide, Saponine (wirken leicht betäubend) und ein geringer Anteil ätherische Öle enthalten. Unverträglichkeiten oder Nebenwirkungen der Königskerze sind nicht bekannt (mehr Infos findest du HIER)
Salbei
Der lateinische Name leitet sich vom Wort “salvare” für heilen ab und sagt eigentlich schon alles.
Salbei für Pferde (Salvia) gilt als ein Allrounder der Heilkräuter und seine Wirksamkeit wird mit krampflösend, antibiotisch und schweißhemmend angegeben.
Der entscheidende Inhaltsstoff ist das Thujon, das seine natürlich antiseptische Wirkung gegen allerlei Bakterien, Pilze und Viren entfalten kann. Entzündungen werden gelindert und die wohltuende entspannende Wirkung beruhigt die gestresste Muskulatur der Atemwege.
Salbei gilt zudem als stabilisierend für die Verdauung und den Stoffwechsel, was für den gesamten Genesungsprozess förderlich sein kann.
Spitzwegerich
Der Name kommt aus dem Altdeutschen und bedeutet so viel wie Wegelagerer oder der, der am Wegesrand wächst. Tatsächlich sind die Pflanzen mit den großen spitzen Blättern und spitzen Blütenständen bei uns ein allseits vertrauter Anblick.
Die heilsame Wirkung des Spitzwegerich (Plantago lanceolata) ist seit der Antike bekannt!
Spitzwegerich für Pferde wirkt antibakteriell, entzündungshemmend, reizmildernd, leicht hustenlösend und immunstimmulierend.
Früher als Wundheilmittel und bei giftigen Stichen oder Bissen eingesetzt, finden sich erste Erwähnungen seiner Wirksamkeit bei Husten und Fieber seit dem 11. Jahrhundert.
Verwendet werden nur die oberirdischen Pflanzenteile. Enthalten sind vor allem die Iridoide Aucubin und Catalpol, schleimbildende Zuckerstoffe, Flavonoide, Gerbstoffe und ätherische Öle.
Spitzwegerich ist sehr gut bekömmlich und wird von Pferden auch frisch sehr gerne gefressen.
Isländisch Moos
Ganz anders als der Name vermuten lässt, kommt diese Pflanze nicht nur in Island vor, sondern ist überall in Europa heimisch. Der Name beruht darauf, dass die naturheilkundliche Anwendung hauptsächlich aus Island und Norwegen überliefert ist.
Bei uns kennt man sie erst seit dem 17. Jahrhundert als Naturmedizin bei Schleimhautreizungen im Mund- und Rachenbereich, Reizhusten und Katarrhen der oberen Luftwege.
Isländisch Moos für Pferde (Cetraria islandica) ist sehr gut bekömmlich und enthält neben Schleimstoffen und wertvollen Bitterstoffen vor allem Iod und Vitamine. In Nordeuropa diente sie wegen dem extra hohen Nährwert auch häufig als Nahrungsmittel für Menschen.
Ein weiterer interessanter Inhaltsstoff sind Flechtensäuren, denen eine leicht antibakterielle Wirkung nachgesagt wird.
Thymian
Wild findet man den Thymian (Thymus vulgaris) bei uns eher selten, als Küchen und Garten-Pflanze dagegen schon!
Thymian für Pferde ist ein uraltes Heilmittel, das vermutlich von den Römern in die Regionen nördlich der Alpen gebracht wurde. Ein anderer Name für das Kraut ist so auch Römisch Quendel.
Die Hauptbestandteile des Thymian sind hochwirksame ätherische Öle, darunter Thymol und Carvacrol. Weiterhin sind Gerbstoffe und Flavonoide enthalten.
Der hohe Anteil ätherischer Öle kann hervorragend dabei helfen, so richtig festsitzenden Husten zu lösen.
Bei einer akuten Bronchitis sagt man ihm zudem antibakterielle und entzündungshemmende Wirkungen nach.
Auslöser und Ursachen für Husten beim Pferd
Unsere Pferde haben ihre Nüstern die meiste Zeit wohl im Heu. Leider ist das Raufutter oft von Schimmel, Milben oder Pilzen befallen, zudem erhöht das Ausmisten und Einstreuen die Ammoniakkonzentration in der Luft. Das heißt das Atemwegssystem unserer Vierbeiner ist durchgehend einer Reizung ausgesetzt. Auch Stress und Fütterung spielen eine Rolle.
Typische Ursachen für Husten sind:
- ein geschwächtes Immunsystem
- zu wenig Auslauf / Bewegung an der frischen Luft
- zu frühes oder nicht nötiges Eindecken der Pferde
- feuchtwarme, staubige und ammoniakreiche Luft im Stall
Wenn dein Pferd hustet, solltest du nicht gleich in Panik fallen. Abhusten ist ein Schutzreflex – dabei stößt es den Schleim aus, der sich im oberen Lungenbereich ansammelt. Sollte das nur ab und zu der Fall sein, musst du dir keine Sorgen machen und kannst deinen Vierbeiner mit verschiedenen Kräutern und Teezubereitungen unterstützen. Denn der rechtzeitige Einsatz von schleimlösenden und atemwegserweiternden Kräutermischungen kann eine Infektion der Atemwege mit Bakterien abwenden.
❗ Es können aber natürlich auch ernstere Dinge dahinter stecken, wie z.B Infektionen durch Bakterien, Pilze und Viren, Asthma oder Allergien. Sollte dein Pferd länger als 3 Tage husten, solltest du deinen Tierarzt/Tierheilpraktiker aufsuchen um eine chronische Erkrankung zu vermeiden.
Wie kann ich vorbeugen?
Es gibt ein paar vorbeugende Dinge, um die Atemwege deines Vierbeiners möglichst frei zu halten.
Auf gute Futter- und Einstreuqualität achten. Ist das Heu staubig, kannst du es vor der Fütterung kurz in Wasser tränken. Schimmel ist absolut kontraproduktiv (mehr zum Thema Heu und wie du gute Qualität erkennst, erfährst du hier).
Gönne deinem Pferd guten Auslauf: Vor Allem im Winter sollte dein Vierbeiner die Möglichkeit haben viel an der frischen Luft zu sein, auf der Koppel oder dem Paddock. Lüfte den Stall regelmäßig.
Stärke das Immunsystem deines Pferdes: Vor allem im Winter sollte es mit hochwertigem Mineralfutter gefüttert werden. Hagebutten, Rote Beete und Honig sind wunderbare Immunbooster!
Nutze spezielle Kräutermischungen um die Atemwege deines Pferdes rein und frei zu halten. Neben den 5 aufgelisteten Topkräutern gegen Husten wirken auch Eibisch, Enzian, Hibiskus, Kapuzinerkresse und Pfefferminze sehr unterstützend.
👉 Kleiner Gehemtipp: Der Schwarzkümmel! Wir verwenden ihn gerne in unserem Atemwegs-Müsli, denn er ist ein wahrer Wunderschatz wenn es um die Atemwege geht und unterstützt die natürlichen Abwehrkräfte deines Pferdes! Hier erfährst du mehr.
Fazit - Hustenkräuter für dein Pferd
Hustenkräuter für Pferde können unseren Vierbeinern bei akuten oder chronischen Atemwegsleiden eine willkommene Erleichterung bieten. Die meisten davon sind Heilmittel mit jahrhundertealter Tradition.
Um den Husten jedoch dauerhaft zu besiegen, solltest du dich unbedingt auf die Suche nach der wahren Ursache machen, denn nur wenn du die beseitigst, wirst du den Husten beseitigen! 🙏
Im Kochbuch für Pferde haben wir ein große Vielfalt an Rezepten kreiert um die Atemwege, das Immunsystem und speziell Husten zu behandeln! Atemwegs-Mash, Atemwegs-Müsli, Salat für die Atemwege, Hustentee uvm findest du unter 60 anderen natürlichen und einfach nachgemachten Rezepten.
Deine Anne & Nico von Pferde-Freundschaften 🐴❤️
Hallo ich finde diesen Beitrag super und mach das bei meinem Pferd schon länger auf Kurbasis.
Aber nur am Rande erwähnt der Spitzwegerich hat lange Spitze Blätter das mit den runden Blättern ist der Breitwegerich .
LG Silvia
Hallo Silvia und vielen Dank für dein Kommentar und dein Feedback!
Upps.. da hat sich ein Fehlerteufel eingeschlichen, wird gleich mal verbessert : – )
Liebe Grüße