Knabberäste für Pferde

Knabberäste sind eine tolle Ergänzung und Abwechslung für unsere Vierbeiner 🐴🌿

Unsere beiden Friesen nutzen jede Möglichkeit an Rinden und Ästen zu knabbern 😁 Und das ist übrigens keine Unart, sondern gehört zum natürlichen Trieb unserer Pferde dazu.  

Warum dem Vierbeiner also nicht mal zur Abwechslung ein paar Knabberäste in den Offenstall, auf das Paddock oder in die Box legen? Es ist schön zu sehen, wenn sie mit vollem Genuss angenommen werden und dabei sogar das Heu liegen gelassen wird.

Knabberäste für Pferde - Inhaltsverzeichnis

Knabberäste für Pferde

Vorteile von Knabberästen- u. Holz

Sie ergänzen faserhaltiges Futter, sind tolle Mineralstofflieferanten und eine gesunde und natürliche Beschäftigung, denn sie dienen als idealer Zeitvertreib.

Die Fasern in den Blättern sowie dem Holz sorgen für ein langes Kauen und unsere Pferde speicheln das Futter ordentlich ein. Beide Vorgänge sind für eine gute Verdauung enorm wichtig. 

Des Weiteren ist das harte Material gut für die Zähne, die durch die raue Rinde und das harte Holz ordentlich zu tun haben und deutlich mehr beansprucht werden als z.B. beim Grasen oder Heu fressen. 

❗ Kleiner Bonus: Man erfüllt das Bedürfnis auf etwas herumzukauen und dem Vierbeiner wird weniger Energie zugeführt (als zB. im Vergleich zu Kraftfutter) – also auch ideal bei Stoffwechselproblemen (wie Hufrehe) oder allgemein zum Abnehmen geeignet. 

Wie biete ich meinem Pferd die Knabberäste am Besten an?

In der Natur fressen Pferde  sowohl direkt vom Baum oder Strauch, als auch vom Boden. Achte in der Umgebung deines Pferdes darauf, dass das Holz an dem geknabbert werden kann, keine spitzen oder scharfen Kanten hat. Wenn du auf deiner Weide keinen Zugang hast zu Bäumen oder Sträuchern, kannst du auch Äste/Sträucher sammeln und einfach auf den Boden legen oder irgendwo aufhängen. Viele Fellnasen spielen auch gerne mit den aufgehängten Sträuchern, es ist also schön, wenn sie frei hängen und bei Berührung hin und her schwingen! Zu hoch sollten die Äste nicht gehängt werden, sonst muss dein Pferd den Kopf unnötig weit nach oben strecken. 

Knabberäste für Pferde

Größere Holzstücke würde ich hingegen nicht auf den Boden legen, um zu vermeiden, dass ein Pferd darüber stolpert oder drauftritt. Diese können z.B. gut in der Heuraufe platziert werden.

Knabberäste für Pferde

Welche Bäume/ Äste dürfen Pferde knabbern und wie viel?

Geeignete Bäume und Sträuche sind u.A.:

  • Obstbäume wie Apfel, Birne und Kirsche (ungespritzt, am Besten Bio)
  • Birke
  • Weide (in Maßen)
  • Erle
  • Pappel
  • Haselnuss
  • Brombeerhecken
  • Walnuss (nur die Blätter)
  • viele Weitere

 

Birke für Pferde

Wird von vielen (wenn nicht sogar von den meisten) als Knabberholz für Pferde verwendet. Sie wirkt leicht harntreibend, entzündungshemmend und schwach entgiftend.

❗ Info: Wirkt entwässernd und sollte nicht bei Ödeme auf Grund von Herz- oder Niereninsuffizienz verfüttert werden, wie genau du sie anwendest erfährst du HIER im Kräuterguide.

Du kannst mit den Blättern auch wunderbar dein Müsli pimpen oder ein paar leckere & gesunde Pferdeleckerlis zubereiten – passende Rezepte hierfür findest du HIER in unserem Kochbuch für Pferde.

 

Wie viel Knabberäste für Pferde?

Fang am Besten langsam an und schau wie dein Vierbeiner auf die neue Kost reagiert (1-3 Äste für den Anfang). Kommt es gut an und die Verdauung spielt mit, kannst du täglich auch etwas mehr verfüttern (natürlich immer in Harmonie mit dem restlichen Futterplan) aber alles in Maßen, zu viel von etwas Gutem, ist etwas Schlechtes.

❗ Wichtig: Bei älteren Pferden, bei denen die Zähne nicht mehr richtig mitspielen, unbedingt aufpassen, da es bei unzureichend gekauten Stückchen zu einer Schlundverstopfung kommen kann.

Doch Vorsicht, nicht alle Bäume / Sträucher sind für unsere Vierbeiner gleichermaßen gut geeignet und manche sind sogar giftig für Pferde! 👇

Gibt es auch giftige Arten?

Neben den vielen Heilpflanzen, gibt es natürlich auch etliche, die schon in kleinen Mengen giftig für unsere Vierbeiner sein können. Normalerweise wissen sie zwar, was Ihnen nicht gut tut, aber bei vielen ist der Instinkt in dieser Hinsicht wohl schon nicht mehr vorhanden. Es gibt natürlich noch viele mehr, als wir hier auflisten könnten, aber wir möchten dir wenigstens die Gängigsten mitgeben:

  • Buche
  • Buchsbaum
  • Eibe
  • Eiche
  • Thuja
  • Mistel
  • Rosskastanie
  • Walnuss

giftige Pflanzen für Pferde

Und Tannenbäume? 🌲

Tannen gehörten nicht zum natürlichen Futterplan unserer Vierbeiner. Die enthaltenen Stoffe (unter Anderem Tannine) können schon bei geringen Dosen leichte Vergiftungen bewirken. Viele verfüttern schon seit Jahren im Frühjahr ihren Tannenbaum (nach der Weihnachtszeit) und bisher ist auch noch nichts passiert. Das bedeutet jedoch nicht, dass es ungefährlich ist, die Gefahr besteht (zusätzlich durch zB. Restsplitter vom Weihnachtsschmuck).

Wenn du Zweifel hast, ob du richtig liegst mit der Bestimmung des Baumes, lass lieber die Finger davon oder frage direkt bei deinem TA/THP bzw. einem Pflanzenkundler nach, damit du auf der sicheren Seite bist.

Fazit - Knabberäste für Pferde

Rinde, Sträucher & Äste sind eine gesunde & natürliche Beschäftigung für Pferde in der Box, auf dem Paddock oder im Offenstall. 

Doch Vorsicht, nicht alles ist gesund und kann sogar zum Tod führen. Sei dir 100% sicher, was du verfütterst und übertreibe es nicht – alles in Maßen und im Zusammenspiel mit dem restlichen Futterplan. Als gesunder Snack & natürliche Ergänzung aber definitiv sinnvoll, wenn sie angenommen werden.

Im Kräuterguide für Pferde gibt es neben 70 Heilkäutern mit ihren Anwendungsgebieten auch eine Übersicht von den 36 typischsten Giftpflanzen und eine Anleitung wie du dein Pferd bei einer (leichten) Vergiftung natürlich unterstützen kannst! 🌿

Deine Anne & Nico von Pferdefreundschaften ❤️🐴

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2 Kommentare zu „Knabberäste für Pferde: Gesunde & abwechslungsreiche Beschäftigung mit vielen Vorteilen!“

  1. wie kann man pferde davon abhalten, auf der streuobstwiese z.b. die Äpfelbäume abzunagen? Wir möchten dem steinkaauz, der hier seit Jahren vorkommt, die bäume mit den niströhren und die jagdgründe auf der wiese erhalten.

    1. Hallo Jörn und vielen Dank für dein Kommentar 🙂
      Haben die Vierbeiner denn ausreichend anderweitig Nahrungsangebot?
      Wiese / Heu?
      Liebe Grüße

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