Dein Vierbeiner stolpert… geht etwas klamm… hat immer wieder Takfehler beim Laufen und plötzlich fängt es an zu lahmen. Eine Hufrollenentzündung kommt schleichend und kann jung wie alt treffen. Behandelt man die Entzündung in der Hufrolle früh, bestehen sehr gute Heilungschancen. Um die Entzündung ausmachen, behandeln und vorbeugen zu können, haben wir dir hier ein paar Tipps aufgeschrieben.

Hufrollenentzündung - Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Hufrollenentzündung?

Jedes Pferd besitzt eine Hufrolle. Sie setzt sich zusammen aus einem Strahlbein dem unteren Abschnitt der tiefen Beugesehne und einem Schleimbeutel der als Polster zwischen diesen beiden Apparaten funktioniert. Die Hufrollenentzündung ist eine der häufigsten Ursachen für immer wieder auftretende Lahmheiten. Werden die Gliedmaßen nämlich mit der Zeit überlastet und die tiefe Beugesehne übt zB. zu viel Druck aus, entsteht eine Reizung am Schleimbeutel, weswegen dieser seine Aufgabe als Polster nicht mehr ausreichend erfüllen kann. Am Strahlbein kommt es durch den unzureichenden Schutz zu entzündlichen Prozessen, der Knochen wird rau und reizt die darüber gleitende tiefe Beugesehne. Dies kann einem betroffenen Pferd so starke Schmerzen bereiten, dass es nicht mehr reitbar ist.

In sehr schlimmen Fällen kommt es zudem zu einer Strahlbein-Nekrose. Hierbei werden mikrofeine Gewebsteilchen im Blut freigesetzt, die auf Grund eingeschränkter Bewegung nur noch schleppend abtransportiert werden können. Der Organismus versucht diese Gewebsteilchen zu entfernen, wodurch eine Nekrose entstehen kann, die dem Vierbeiner in den meisten Fällen große Schmerzen bereitet.

Im Frühstadium gibt es für diese Krankheit sehr gute Behandlungsmöglichkeiten und Heilungschancen.

Was sind die Ursachen und Anzeichen einer Hufrollenentzündung?

Eine Hufrollenentzündung entwickelt sich schleichend, aber es gibt einige Symptome, die man erkennen kann – dabei ist die Lahmheit das Auffälligste.

Symptome

  • häufiges Stolpern
  • Taktfehler
  • klammer, stumpfer Gang
  • meistens sind die Vorderbeine betroffen
  • Pferd versucht verstärkt auf der Zehe zu fußen
  • Laufunlust & steif
  • Wendeschmerz auf engen Zirkeln

Es gibt einige mögliche Ursachen, zu den häufigsten zählen Verletzungen wie z.B. einen Nageltritt, Erkrankungen wie Hufrehe oder eine Überbelastung. 

Mögliche Ursachen

  • Überbelastung (überwiegend in der Vorhand, besonders bei Spring- & Dressurpferden)
  • Fehlstellung der Hufe
  • falscher Beschlag
  • Nährstoffmangel, gerade im Fohlenalter
  • genetische Disposition
  • Zu frühes Anreiten
  • Übergewicht
  • zu wenig oder falsch antrainierte Bewegung
  • mangelnde Durchblutung
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Haltung, Pflege & Fütterung

gf. Eisen abnehmen und evtl. einen besonderen Beschlag vom Hufschmied anfertigen lassen

  • keine Bewegung auf zu hartem Boden, keine zu enge Wendungen, kein abruptes Stoppen, kein Springen
  • ein organisches Mineralfutter verwenden, wichtig hier vor allem Mangan, Kupfer, Selen, Cobalt & Zink
  • ggf. auf Kraftfutter verzichten und hochwertiges Heu verfüttern
  • Vor dem Training mindestens 20 Minuten Warmlaufen / Reiten
  • Kraftfutter minimieren und / oder auf eine getreidefreie Alternative wie Grünhafer umsteigen
 
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Natürliche Behandlungsmöglichkeiten

Je nach Schweregrad und bevor wir zu Antibiotika greifen (oder auch anschließend, um die Darmflora wieder aufzubauen), gibt die Naturheilkunde ein paar Möglichkeiten an die Hand. Leichte Entzündungen im Gelenk, dem Schleimbeutel oder der Sehnenscheide lassen sich durch z.B. durch die Gabe von Weidenrinde, die entzündungshemmend und schmerzlindernd wirkt, bessern. 

Desweiteren wirken Kräuter wie z.B. Brennnessel, Hagebutten, Weißdorn und die Teufelskralle stoffwechselanregend, durchblutungsfördernd, entzündungshemmend, entgiftend und durchspülend.

Auch die Homöopathie, Heilpilze, Blutegeltherapie und Schüssler Salze sind großartige Möglichkeiten um deinem Vierbeiner zu helfen und zu behandeln. 

Genaue Anwendungsangaben, wie du auch äußerlich unterstützen kannst und weitere Therapievorschläge findest du in der sanften Heilung für Pferde.

Besonderheit: Hanf

Hanf als Futterergänzungsmittel beinhaltet eine große Menge an natürlichen Inhaltsstoffen, die dein Pferd gerade bei der Hufrollenentzündung sehr unterstützen können. Mehr über Hanf findest du HIER.

Durch die Fütterung von Pferdehanf können die Hufqualität und die Gelenke gestärkt werden. Des Weiteren fördert er die Verdauung, das Herz-Kreislaufsystem und das Immunsystem. Es enthält wichtige Spurenelemente, essentielle Aminosäuren, gesunde Fettsäuren, Antioxidantien und wichtige Mineralstoffe. 

Kann ich vorbeugen?

Allgemein gilt zu sagen, dass eine artgerechte Haltung und eine natürliche Fütterung immer der Grundbaustein eines gesunden Pferdes sind. Durch einen angepassten Umgang und Rücksichtnahme auf seine Bedürfnisse, lässt sich gut vorbeugen. 

Das kannst du tun, um der Hufrollenentzündung vorzubeugen: 

  • Vermeide Überbelastung beim Reiten & dem Training allgemein
  • Reite dein junges Pferd langsam an

  • Achte auf eine gute Hufpflege und prüfe täglich ob Verletzungen wie z.B Nageltritte vorhanden sind 
  • Vermeide oder vermindere die Zufuhr von Kraftfutter 
  • Achte auf ein natürliches Pferdefutter um ein gutes Immunsystem zu gewährleisten

Fazit - Hufrollenentzündung

Eine Hufrollenentzündung ist eine gemeine Sache und dennoch heilbar. Durch die Gabe von natürlichen Mitteln kannst du deinen Vierbeiner vorallem im Anfangsstadium auch auch wenn es schon schwerer betroffen ist, gut behandeln bzw unterstützen. Die Phytotherapie und noch einige weitere alternative Behandlungsmöglichkeiten stehen dabei zur Auswahl.

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Deine Anne & Nico von Pferde-Freundschaften 🐴❤️

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1 Kommentar zu „Hufrollenentzündung – Wie du dein Pferd natürlich unterstützen kannst“

  1. Susanne Angela Remmert

    Mega, endlich ein konstruktiver Beitrag. Zusätzlich dazu: Richtig reiten (bzgl. Gewichtsverteilung und.a. nach Strasser) beugt Hufrolle vor. Allen Betroffenen gute Vorbeugung und viel Erfolg.
    VLG

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