Sobald es wärmer wird, kommen sie zurück: Mücken, Bremsen und allerlei Stechviecher! Insektenstiche schmerzen dem Pferd und sorgen damit natürlich auch Dich als Besitzer. Die kleinen Mücken und Bremsen können deinem Vierbeiner mit Juckreiz und Schwellungen wirklich zu Last fallen.
Insektenstiche bei Pferden - Inhaltsverzeichnis
Warum können Insektenstiche so gefährlich werden?
In der Sommerzeit bis zum Herbst tummeln sich zahlreiche Insekten auf der Koppel und im Pferdestall. Im Gras lauern Zecken, an warmen Orten sammeln sich Pferdebremsen, Mückenschwärme und Kriebelmücken. Die unliebsamen Krabbeltiere ernähren sich vom Blut ihrer Wirte.
Die erste Maßnahme ist ein Insektenspray, das auf die Haut des Pferdes aufgetragen wird. Allerdings helfen die meisten Sprays aus dem Handel nicht aus, sobald das Pferd zu schwitzen beginnt oder sie lassen schon nach kurzer Zeit in der Wirkung wieder nach. Somit entstehen häufig stark juckende Pusteln oder großflächige Schwellungen, die für das Pferd sehr unangenehm sein können. Zeckenbisse können im schlimmsten Fall sogar Borreliose auslösen und für das Pferd sehr bedrohlich werden. Die Sommerhitze verhindert einen schnellen Verschluss der Wundstelle. Daher bleiben Bakterien und anderen Erregern Zeit, sich an dieser anzulagern. In der Folge drohen Reizungen, Infektionen sowie Entzündungsprozesse.
Einige mögliche Symptome bei einer Borreliose sind Muskelverspannungen, Hauterkrankungen, Augenerkrankungen, unklare Lahmheiten, Allergien, Abmagerung oder Koliken, bis hin zum Headshaking. Sogar Verhaltensveränderungen können auftreten, die sich beispielsweise in Aggressivität oder apathischem Verhalten äußern können.
Symptome
Insektenstiche bei Pferden zeigen sich vor allem durch Hautreizungen, Juckreiz und Unruhe. Das Pferd leidet oft sichtbar unter den Stichen von Mücken oder Bremsen. Je nach Insekt wirkt sich der Stich anders aus. Auch das Immunsystem des Pferdes ist ausschlaggebend für die Reaktion auf den Stich.
- Handelt es sich um eine lokale allergische Reaktion auf den Stich, schwillt die Stelle an. Dazu kommt ein Juckreiz.
- Bei manchen Tieren fällt die allergische Reaktion allerdings größer aus. Es kommt zu Atemveränderungen, Pusteln und Temperaturerhöhung.
- Die Kriebelmücke ruft dazu auch ein Sommerekzem hervor. Hier bilden sich an der Einstichstelle kleine Pusteln. Das Pferd scheuert häufiger und verliert an der Stelle Haare. Das führt dann zu offenen, eitrigen Stellen. Besonders schlimme, jedoch seltene Reaktionen darauf sind ein toxischen Schock, Kreislaufschäden, Schäden am Herz oder an der Atmung.
- Die Hirschlausfliege löst neben einem schmerzhaften Stich auch nervöses bis panisches Verhalten beim Pferd aus. Der Stich kann Hautausschläge, Ödeme oder Eiterstellen hervorrufen.
Neben den Mücken gibt es weitere Insekten, die dein Pferd stechen und beißen können:
- Bienen
- Wespen
- Bremsen
- Zecken
- Flöhe
Behandlung
Den Schmerz und den Juckreiz kannst du lindern durch:
- Nutze einen Lappen getränkt in kühles Wasser (oder reines Aloe-Vera-Blattgel) um die Stiche zu kühlen. Mit Essigwasser linderst du den Juckreiz (vorsicht, kann brennen).
- Wichtig bei der Behandlung von Stichen ist, dass die Einstichstellen wirklich sauber sind. Es sollte sich kein Stachel oder anderer Fremdkörper darin befinden.
- Befindet sich der Stich direkt unter dem Sattel oder dem Gurt, verzichten auf das Reiten, bis der Stich abgeklungen ist. Der Stich könnte schnell aufscheuern und sich entzünden.
- Im Falle der lästigen Hirschlausfliege hilft es, deinen Vierbeiner abzuduschen oder die Fliegen mit dem Finger wegzuscheuchen.
- Bei Wunden, aufgeriebenen Stichen kannst du Salben anwenden. Sie unterstützen den Wundheilungsprozess und lindern die Schmerzen.
So kannst du Insektenstiche vorbeugen
Einem Insektenstich vorzubeugen, gestaltet sich oft als unmögliches Unterfangen. Im Stall sowie im Freien tummeln sich lästige Mücken, Zecken und Wespen. Jedoch besteht die Möglichkeit, Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen.
Mit den richtigen Mitteln kannst du Stiche verhindern oder wenigstens ihr Vorkommen verringern.
- Verwende ein Fliegenspray – und das kannst du sogar selbst herstellen! Wie wichtig ein natürlicher Fliegenschutz ist, wie du ihn herstellen kannst, erfährst du HIER im Artikel “Fliegenschutz für Pferde”. Am besten sprühst du das Spray direkt morgens, bevor du es auf die Koppel stellst, großzügig auf deine Fellnase.
- Daneben nützen auch Fliegen- und Ekzemerdecken. Diese Decken umhüllen den Körper des Pferdes mit einem Netz. So können die lästigen Insekten die Haut des Pferdes nicht erreichen. Wichtig ist hierbei, dass du wirklich die passende Größe der Decke wählst, damit es zu keinen Scheuerungen kommt.
- Schwarzkümmel– u. Kokosöl kann eine natürliche Abwehr für einige Mücken & Zecken bieten. Ebenso schrecken Pferdebremsen vor dem intensiven Duft zurück. Zudem gilt es, bei deinem Pferd auf ein gesundes Hautmilieu zu achten. Das verhindert, dass bakteriell verursachte Gerüche Fliegen und Bremsen in großer Zahl anziehen.
- Zu dem Zweck versorge dein Tier mit zuckerfreier und raufaserhaltiger Nahrung.
- Schwarzkümmelöl
- Kokosöl
- Anisöl
- Nelkenöl
- Eukalyptusöl
- Lavendelöl
Worauf du bei natürlicher Fliegenabwehr achten solltest:
- Bei der Anwendung von rein pflanzlichen Sprays darfst du großzügig sein, aber auch nicht übertreiben, unsere Vierbeiner haben eine feine Nase und können unter Anderem sehr sensibel darauf reagieren. (Ätherische Öle können zusätzlich, überdosiert, auch der Haut schaden)
- Wichtig ist, Nüstern und Augen immer gut zu schützen, wenn du mit einer Sprühflasche hantierst. Viel besser eignet sich bei empfindlichen Körperpartien ein weicher Schwamm, auf den du etwas Spray gibst. Notfalls tun es auch die Hände und reibe dein Pferd sanft mit etwas Flüssigkeit darin ein.
- Neben den Sprays für das Pferd kann es sinnvoll sein, Stallungen oder Unterstände mit speziellen pflanzlichen Zusätzen zu behandeln. Meistens sind das Pulver oder auch fertig angemischte Flüssigkeiten, die das Milieu der Einstreu, Ecken und Ritzen so verändern, dass sich die Insektenbrut darin nicht mehr wohlfühlt.
Fazit - Insektenstiche bei Pferden
Die Insektenabwehr und die Behandlung von Insektenstichen ist gerade im Sommer ein großes Thema bei uns Pferdefreunden. Die kleinen Blutsauger verursachen nicht nur Juckreiz und Unwohlsein, sondern können auch Krankheiten und Allergien auslösen. Gut, wenn wir neben der richtigen Vorbeuge auch wissen, wie wir unseren Pferden schnell und effektiv unter die Hufe greifen können um sie zu unterstützen!
In der Pflegeformel für Pferde findest du natürliche Rezepte um deine Insektenabwehr selbst herzustellen und auch um die dann doch gestochene Fellnase zu behandeln und die Stiche zu pflegen 🌱🤲
Deine Anne & Nico von Pferde-Freundschaften 🐴❤️