Mash selber machen

Jedes Pferd freut sich über ein wenig Abwechslung im Speiseplan und selbstgemachtes Mash kommt dabei immer gut an 😋 Es wird schon seit Jahrhunderten an Pferde verfüttert. 

Im Gegensatz zu früher gibt es heute unzählige Fertigmischungen auf dem Markt, die man nur noch mit heißem Wasser aufgießen muss… du sparst dir hier zwar etwas Zeit, hast aber eventuell auch schädliche Zusätze drin.

Du kannst dein Mash auch auf einfache Weise und mit wenigen Handgriffen selbst herstellen und hast somit keinerlei unbekannte Zutaten drin, die dein Pferd nicht wirklich benötigt (und es teilweise belasten kann!).

Mash selbst herstellen - Inhaltsverzeichnis

Mash selber machen

Was ist Mash überhaupt und wie unterstützt es mein Pferd?

Traditionellerweise ist Mash für Pferde eine Mischung aus Weizenkleie, Leinsamen, Hafer oder anderem Getreide und etwas Salz. Doch es steckt oft noch mehr Gutes im Mash. Es wird mit heißem Wasser übergossen und als breiige Konsistenz handwarm ans Pferd verfüttert. 

Gerade bei kühlerem Wetter ist es eine gute Alternative, da es auch lauwarm verfüttert werden kann und wird von vielen Reitern zB. gerne als Aufbaunahrung nach einem Krankheitsfall verwendet. 

Die Vorteile von Mash

  • Es wirkt appetitanregend
  • ist leicht verdaulich 
  • bietet während dem Fellwechsel eine enorme Unterstützung
  • hilft bei Koliken und Verdauungsproblemen
  • kann nach Anstrengung oder als Belohnung gefüttert werden

Was steckt drin im Mash?

Weizenkleie ist der Hauptbestandteil von Mash und sollte vorher immer mit warmen Wasser zu einem Brei verrührt werden (Wasser sollte ebenfalls für deinen Vierbeiner ausreichend zur Verfügung stehen, eine Trockenfütterung kann zu Verstopfungen führen)!

Es besteht aus der Schale der Weizenkörner und versorgt dein Pferd mit vielen verschiedenen Vitalstoffen wie Eisen, Zink, Vitamin E und B6, Kalium sowie Mangan und wirkt sich positiv auf die Darmtätigkeit & Verdauung aus. 

Mash selber machen

Da es leicht abführend wirkt, solltest du es nicht zu häufig (max. 1-3  mal  pro Woche) und nicht zu viel (300-500g) verfüttern, da sonst zu viele Darmbakterien zerstört werden können.

Darüber hinaus enthält es gegenüber Calcium etwa die siebenfache Menge an Phosphor, ein zu Viel bringt das Verhältnis durcheinander und es können schlimme Folgen entstehen! 

Leinsamen sind gerade beim Fellwechsel wahre Helden, da sie gute Energielieferanten sind. Die Samen wirken sich positiv auf die Magen-Darm-Schleimhäute aus, können die Aufnahme von Nährstoffen begünstigen und regen zusätzlich noch die Darmtätigkeit an. Durch den heiß-warmen Aufguß entfalten sich sog. Schleimstoffe aus der Schale, die eine wohltuende Wirkung erzielen. Diese Stoffe enthalten wichtige Aminosäuren und liefern dem Organismus Baustoffe für die Bildung einer schützenden Magen-Darm-Schleimhaut. Zudem enthält die Leinsaat reichlich Omega-3-Fettsäuren. Diese essentiellen, ungesättigten Fettsäuren sind notwendig für die Bildung von Zellmembranen. Die Darmschleimhaut zum Beispiel erneuert sich ständig und ist daher auf die Zufuhr von den dafür benötigten Fettsäuren angewiesen. Der Darm des Pferdes profitiert also doppelt von den Leinsamen im Mash. Da diese Omega-3-Fettsäuren auch für schönes und kräftiges Fell sorgen, erklärt dies, warum Mash gerne im Fellwechsel gefüttert wird. 

❗ Wichtig: Braune Leinsamen vorher immer kochen / backen! Alternativ kannst du auch goldene Leinsamen verwenden (oder mit kochendem Wasser übergießen)

So – das ist die Basis aus der Mash besteht. Jetzt kannst du natürlich je nach belieben weitere Zusätze wie Bierhefe, Rote Beete, Honig, Salbei und und und hinzufügen um deinem selbstgemachtem Mash noch einen letzten gesunden & natürlichen Schliff zu verleihen. Natürlich kannst du das Ganze auch getreidefrei gestalten! Hierfür nimmst du zB. einfach Apfelfasertaler oder Heucobs. 

Falls du Interesse an fertigen Kreationen hast, findest du HIER in unserem Kochbuch für Pferde viele Weitere abwechslungsreiche & gesunde Mash-Rezepte!

Pferdefutter selbst mischen

So stellst du dein Mash selbst her

Im Gegensatz zu herkömmlichem Pferdefutter wird Mash mit warmem Wasser angesetzt. Die Zubereitung ist recht einfach, kochen ist nicht nötig

Je nach Gewicht, Leistung, Alter usw. kannst du dich an folgende Richtlinien halten (auf ein Großpferd mit 600kg berechnet):

Zubereitung

Schritt I

Leinsamen mit Wasser für ca. 15 Minuten lang kochen und gelegentlich umrühren / wahlweise goldene Leinsamen verwenden, da man sie auch ungekocht verfüttern kann.

Schritt II

Weizenkleie in eine große Schüssel oder Eimer geben, die abgekochten Leinsamen mit Sud etwas abkühlen lassen (nicht heißer als 40-50°C, da sonst wichtige Stoffe zerstört werden) und anschließend dazu geben sowie vermischen.

Schritt III

15-30 Minuten quellen lassen, damit sich die Schleimstoffe entfalten können und zu einem Brei verrühren (nicht zu suppig, da es sonst zu Verdauungsstörungen kommen kann). An dieser Stelle kannst du dann deine Zusätze wie Mineralfutter oder Kräuter hinzufügen und je nach Vorliebe lauwarm oder kalt verfüttern.

❗ Achte darauf, dass das Mash nicht zu heiß ist, ein Pferdemaul ist empfindlicher als unser Menschen-Mund!

Wie oft verfüttern?

Wenn keine Stoffwechselprobleme bekannt sind und du das alternativ auch mit deinem TA abgeklärt hast, kannst du Mash 2-3 mal die Woche verfüttern.

Die Dosis macht’s! Du kannst es entweder als Ergänzung an diesen Tagen zu deiner Kraftfutterration hinzugeben, oder (unsere Empfehlung) das Mash gleich als Kraftfutterration ansehen.

Gezielte Unterstützung:

  • nach anstrengender Arbeit
  • bei Verdauungsproblemen
  • während dem Fellwechsel
  • bei älteren Pferden mit Zahn- und Kauprobleme
  • als Aufbaunahrung nach einer Erkrankung
  • uvm.

Mash selber machen

Fazit - Mash selbst herstellen

Wie du siehst kannst du mit Weizenkleie & Leinsamen dein Mash mit wenigen Handgriffen selbst herstellen. Zusätzlich hast du eben die volle Kontrolle darüber, was dein Vierbeiner da überhaupt wirklich frisst und kannst es außerdem noch mit natürlichen Zusätzen wie Kräuter & Co. aufpeppeln. Achte auf ausreichend Wasser, lasse das Mash 15-30 Minuten vorher quellen und füttere es nicht zu oft – die Dosis macht’s…

Achja, und falls es mal schnell gehen sollte, kannst du wahlweise auch goldene Leinsamen verwenden, diese haben eine höhere Quellfähigkeit (wirken aber auch etwas anders als die braunen)

Unsere Vierbeiner lieben Mash und schmatzen immer bis aufs letzte Körnchen alles aus der Futterschüssel aus 😋 Im Kochbuch für Pferde haben wir 11 Rezepte für selbstgemachte Mash´s, die deine Fellnase durch Zugabe heilsamer Zutaten bei Atemwegsproblemen, Koliken, während dem Fellwechsel uvm unterstützt!

Deine Anne & Nico von Pferde-Freundschaften ❤️🐴

Unser Buch-Tipp:

60 gesunde Rezepte, mit denen du Erkrankungen vorbeugen und dein Pferd natürlich verwöhnen & belohnen kannst!