Das Chronisch-Progressive Lymphödem (CPL) ist eine genetisch bedingte Erkrankung des Lymphsystems, die insbesondere bei Kaltblutpferden vorkommt. Sie äußert sich durch eine gestörte Lymphzirkulation, die zu chronischen Schwellungen, Hautverdickungen und teilweise entzündlichen Veränderungen an den Beinen führt. Wir betrachten diese Krankheit ganzheitlich, die nicht nur lokal, sondern mit der Unterstützung des ganzen Pferdes passiert. Was CPL ist und wie du dein 4-Beiner unter die Hufe greifen kannst, um den ganzen Organismus zu unterstützen, erfährst du hier!

Chronisch Progressives Lymphödem - Inhaltsverzeichnis

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Was ist CPL?

Das Chronisch Progressive Lymphödem (CPL) bei Pferden ist eine chronische Erkrankung des Lymphsystems, die vor allem bestimmte Pferderassen betrifft, insbesondere Kaltblüter wie Shire Horses, Clydesdales und Belgische Kaltblüter. Sie ist durch eine fortschreitende Schwellung der Beine gekennzeichnet, die auf eine gestörte Funktion des Lymphsystems zurückzuführen ist.

Die Krankheit führt zu einer fortschreitenden Ansammlung von Lymphflüssigkeit im Gewebe, insbesondere in den unteren Extremitäten (Fesselbereich).

Was sind die Ursachen von CPL?

Aus ganzheitlicher Sicht wird das Chronisch-Progressive Lymphödem (CPL) nicht nur als genetisch bedingte Erkrankung betrachtet, sondern als Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels von inneren und äußeren Faktoren. Hier sind mögliche Ursachen: 

Genetische Veranlagung

  • CPL tritt besonders häufig bei bestimmten Kaltblutrassen wie Shire Horses, Clydesdales oder Belgischen Kaltblütern auf. Die genetische Veranlagung bettrifft Schwächen im Lymphsystem, wodurch die Fähigkeit des Pferdekörpers, Lymphflüssigkeit abzutransportieren, beeinträchtigt ist.

Ringelblume fürs Pferd

Schwäche des Lymphsystems

  • Ein überlastetes oder schwaches Lymphsystem, das durch Stoffwechselstörungen, chronische Entzündungen oder Schadstoffbelastung beeinträchtigt wird, kann die Abwehrkraft des Pferdekörpers vermindern.

Toxische Belastung

  • Ablagerungen von Stoffwechselgiften und Umwelttoxinen im Gewebe können die Lymphdrainage erschweren (hier neben Giftpflanzen vorallem die Qualität des Heu!)

Stoffwechsel- und Verdauungsstörungen

  • Ungesunde Ernährung: Eine unausgewogene, stärke- oder zuckerreiche Ernährung fördert entzündliche Prozesse und beeinträchtigt die Entgiftung.
  • Mangel an Mikronährstoffen: Fehlende Nährstoffe wie Zink, Kupfer oder Omega-3-Fettsäuren schwächen Haut, Gefäße und Lymphsystem.

Chronische Belastungen der Haut und Beine

  • Haltungsbedingungen: Dauerhafte Feuchtigkeit, Matsch oder unhygienische Verhältnisse fördern Hautreizungen, Infektionen und die Belastung der Lymphbahnen.

Immunsystemschwäche

  • Ein geschwächtes Immunsystem kann die Regulation von Entzündungsprozessen und die Heilungsfähigkeit des Körpers beeinträchtigen, was chronische Beschwerden begünstigt.

Entzündungsprozesse

  • Chronische oder wiederkehrende Entzündungen, z. B. durch kleine Hautrisse, Mauke oder bakterielle Infektionen, führen zu einer weiteren Schädigung der Haut und des Unterhautgewebes, wodurch die Zirkulation des Lymphsystems noch stärker gestört wird.

Äußere Faktoren

  • Umweltbedingungen und Lebensstil (Fütterung, Stress, Unruhe, Haltung, Pflege) beeinflussen, wie stark sich die genetische Veranlagung für CPL tatsächlich ausprägt. Schlechte Haltungsbedingungen können die Erkrankung verschlimmern.

Was sind die Symptome von CPL?

Chronisch-Progressive Lymphödem (CPL) zeigt sich durch eine Reihe von Symptomen, die auf eine chronische Störung des Lymphflusses, der Hautgesundheit und des Immunsystems hinweisen. Hier sind die typischen Anzeichen:

Schwellungen (Lymphstauung)

  • Chronische Schwellungen an den Beinen: Besonders an den Fesselbeugen, der Hinterhand oder den Röhrbeinen, oft symmetrisch.
  • Verhärtungen im Gewebe: Die Beine fühlen sich beim Abtasten teigig oder verdickt an, später können sie verhärten.

Hautveränderungen

  • Verdickte Haut: Typisch sind elefantenartige Hautverdickungen
  • Knötchen und Faltenbildung: Die Haut zeigt Knoten, Falten oder Wucherungen, besonders im Bereich der Fesselbeuge.
  • Risse und Krusten: Die Haut wird rissig, trocken oder schorfig und bietet eine Eintrittspforte für Infektionen.

Entzündungsanzeichen

  • Mauke-ähnliche Symptome: Rötung, Schorfbildung und nässende Stellen in den Hautfalten.
  • Sekundärinfektionen: Durch bakterielle oder pilzbedingte Infektionen entstehen Eiter, Geruch oder geschwollene Lymphknoten.

Chronische Belastung des Organismus

  • Steife Bewegungen: Schwellungen und Verhärtungen erschweren die Bewegung und können zu Lahmheit führen.
  • Allgemeine Unruhe: Pferde zeigen häufig Unwohlsein, Scharren oder Beißen an den betroffenen Stellen.
  • Erhöhte Infektanfälligkeit: Die geschwächte Hautbarriere und das überlastete Immunsystem begünstigen wiederkehrende Entzündungen.

Fortschreitender Verlauf

  • Langsamer Fortschritt: Die Erkrankung verschlimmert sich meist schleichend, beginnt oft in jungen Jahren und wird mit zunehmendem Alter ausgeprägter.
  • Keine vollständige Heilung: Ohne Therapie schreitet CPL kontinuierlich fort, und die Symptome verstärken sich.

Unterschied zwischen CPL & Mauke

CPL ist eine chronische Lymphsystemerkrankung mit genetischer Ursache, während Mauke eine meist durch äußere Faktoren ausgelöste Hautinfektion ist. Beide Krankheiten »ergänzen« sich leider sehr gut. Eine durch CPL geschwächte Haut ist leichter anfällig für Mauke. 

Wichtige Unterschiede

Ursache

CPL: Lymphstörung, genetisch

Mauke: Infektion, Feuchtigkeit, Hautreizunge

Symptome

CPL: Chronische Schwellung, Hautverdickung

Mauke: Hautentzündung, nässende Krusten

Mauke bei Pferden

Verlauf

CPL: Fortschreitend, nicht heilbar

Mauke:Akut oder chronisch, heilbar

Betroffene Pferde

CPL: Vor allem Kaltblüter

Mauke: Alle Pferderassen

Behandlung

CPL: Lymphdrainage, Pflege, Kompression

Mauke: Reinigung, Salben, Trockenhalten

Wie kann ich mein Pferd innerlich & äußerlich unterstützen?

Auch wenn CPL nicht heilbar ist, kannst du dein Pferd unterstützen. Es geht hier darum, die Symptome zu lindern, die Durchblutung zu fördern, den Lymphfluss zu verbessern und das Immunsystem zu unterstützen. Hier sind einige natürliche Ansätze, wie du deinen 4-Beiner unterstützen kannst:

 Lymphfluss anregen

  • Manuelle Lymphdrainage: Sanfte Massagetechniken können helfen, den Lymphfluss zu fördern und Schwellungen zu reduzieren.
  • Bewegung: Regelmäßige Bewegung, wie kontrolliertes Spazierengehen oder leichtes Training, fördert die Durchblutung und den Abtransport von Lymphflüssigkeit.

Lymphomyosot Tropfen

  •  Lymphomyosot ® N Tropfen sind ein homöopathisches Komplexmittel, das traditionell eingesetzt wird, um die Funktion des Lymphsystems zu unterstützen und den Abtransport von Stoffwechselprodukten zu fördern

 Ernährung optimieren

  • Omega-3-Fettsäuren: Unterstützen die Entzündungshemmung (z. B. durch Leinsamen oder Hanföl).
  • Zuckerarme Fütterung: Eine Ernährung mit wenig Zucker und Stärke reduziert entzündliche Prozesse.

60 natürliche Rezepte für dein Pferd, findest du im Kochbuch für Pferde! 

Kräuter

  • Rosskastanie: Fördert die Gefäßgesundheit und unterstützt den Lymphfluss.
  • Goldrute: Wirkt entwässernd und entzündungshemmend.
  • BrennnesselLöwenzahn oder Mariendistel können helfen, den Stoffwechsel und die Entgiftung anzuregen.
  • Weidenrinde: Enthält natürliche Salicylate mit schmerzlindernden und entzündungshemmenden Eigenschaften.

Äußere Anwendungen & Pflege der Haut 

    • Kühlende Umschläge: Quarkwickel oder Tonerde können Schwellungen reduzieren.
    • Lotionen mit Arnika oder Kamille: Lindern Entzündungen und fördern die Regeneration.
    • Schwefelwickel: Schwefel kann bei regelmäßiger Anwendung die Hautgesundheit verbessern.
    • Fesselliquid Pferd (empfohlenes Fertigprodukt): Fördert die Regeneration der Haut 
    • Dermigard Pferd (empfohlenes Fertigprodukt): Zur reichhaltigen Pflege der Haut 
    • Niem-Öl-Shampoo Pferd (empfohlenes Fertigprodukt): Fördert die Regeneration der Haut und lindert Juckreiz
    • Zeolith Pulver: Äußerlich & innerlich für die Entgiftung, Stärkung der Darmflora & Stärkung des Bindegewebes 
    • Desinfektion: Mit milden Mitteln wie Teebaumöl oder Lavendelöl (stark verdünnt) gegen Keime.
    • Fetthaltige Salben: Halten die Haut geschmeidig und beugen Rissen vor (Besonders Calendula– u. Propoliscreme)

Wie du Pflegeprodukte natürlich selbst herstellen kannst, erfährst du in der Pflegeformel für Pferde! 

Zusätzliche Therapien

  • Blutegeltherapie: Fördert die Durchblutung und hilft, Stauungen abzubauen.
  • Akupunktur: Kann die Energieflüsse im Körper harmonisieren und das Immunsystem stärken.
  • Magnetfeldtherapie: Regt den Stoffwechsel an und verbessert die Regeneration.

Stallmanagement

  • Hygiene: Saubere, trockene Einstreu verhindert Infektionen durch Keime.
  • Haltungsbedingungen: Regelmäßige Bewegung auf festem, nicht matschigem Untergrund.

Fazit - CPL bei Pferden

Wir denken, dass eine gute Haltung, Pflege & Ernährung immer dazu führt, die bestmöglichste Basis für ein gesundes Tier zu haben. Auch wenn CPL nicht heilbar ist, liegt es an uns, die Symptome frühzeitig zu erkennen um es unseren 4-Beinern zu erleichtern und sie optimal zu unterstützen. 

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Auf das Wohl unserer Tiere 🐾

Anne & Nico von Pferde-Freundschaften 🐴❤️

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