Salbei für Pferde

Salbei (Salvia officinalis) ist eine der ältesten Nutzpflanzen der Welt. Für Pferde ist es ein einzigartiges Kraut mit vielen Wirkungsrichtungen. Er hat einen besonderen Bezug auf die Verdauung, den Darm, die Haut, das Immunsystem und die Atmung – kein Wunder also, warum Salbei vom lateinischen Wort „salvus“ (gesund) abstammt!

Botanisch gesehen gehört Salbei zu den Lippenblütlern. Der aromatisch riechende Strauch wird bis zu 70 cm hoch und liebt trockene Standorte. Die Stängel und Blätter des Salbeis sind filzig behaart. Er blüht von Mai bis Juli.

Salbei für Pferde - Inhaltsverzeichnis

Hustenkräuter für Pferde

Die Wirkung von Salbei für Pferde

Salbei gilt als natürliches Antibiotikum mit einer hohen antibakteriellen Wirkung. Er wirkt gegen übermäßiges Schwitzen und ist innerlich wie äußerlich angewendet stark entzündungshemmend.

Die Inhaltsstoffe der Blätter wirken Viren, Bakterien und Pilzen entgegen.

Desweiteren hilft er bei: 

  • Blähungen / Verdauungsproblemen
  • Lösung von Schleim in den Bronchien 
  • Wunden und Insektenstichen 
  • Fieber

Die Inhaltsstoffe von Salbei wirken antibakteriell, antimykotisch (gegen Pilze), antiviral, sekretionsfördernd und schweißhemmend. 

Inhaltsstoffe

  • Bitterstoffe
  • Flavonoide
  • ätherische Öle
  • Gerbstoffe
  • Harze

Die Anwendungsgebiete sind:

  • krampflösend
  • schweißhemmend
  • antibakteriell
  • blutstillend
  • entzündungshemmend
  • harntreibend
  • beruhigend
  • Heilwirkung bei Muskelkrämpfen und Angststörungen

👉 Besonders bewährt hat sich Salbei als Futterzusatz bei Atemwegserkrankungen und festsitzendem Husten. Die ätherischen Öle in der Pflanze unterstützen den Schleim zu lösen und den Hustenreiz zu lindern. Auch die krampflösende Wirkung hilft Pferden, die zu Magen-Darm-Problemen neigen. 

Innere & äußere Anwendung

Innerlich generell:

  • Magen-Darm-Erkrankungen wie Gastritis und Durchfall
  • Entzündungen im Mund Rachenraum oder in den oberen Luftwegen. 
  • Hauterkrankung wie Ekzem

Innerlich als Tee

  • Die getrockneten Blätter mit siedendem Wasser übergießen  und 10 – 15 Minuten ziehen lassen. Den Tee abkühlen lassen und dem Pferd zum Trinken reichen.

Salbei für Pferde

Innerlich als Futterzusatz

  • Getrocknete Blätter können täglich 10 – 30g dem Futter beigemischt werden oder zur freien Verfügung stehen.

Äußerlich generell

  • Entzündete Hauterkrankungen wie Mauke und Ekzem
  • Wirkt Juckreiz und Entzündungen entgegen
  • Hilft bei Pilzerkrankungen
  • auch als Fliegenabwehr einsetzbar
  • Beschleunigt die Wundheilung und eignet sich hervorragend als Wundspülung

Äusserlich als Sud

  • Die getrockneten Blätter mit siedendem Wasser übergießen und etwa 15 Minuten ziehen lassen. Abkühlen lassen! Die betroffenen Hautstellen mit dem Sud bedarfsmäßig betupfen, abwaschen oder abspülen.

Achtung ❗

  • Neben der heilenden Wirkung von Salbei ist zu beachten, dass einige Inhaltsstoffe, wenn sie zu hoch dosiert verabreicht werden, auch giftig sind (Thujon und Kampfer)!
  • Auch Salbei nicht dauerhaft füttern, sondern in Form einer Kur für einen Zeitraum von  4 – 6 Wochen geben.
  • Verwendet werden die Blätter der Pflanze.
  • Salbei nicht in der Trächtigkeit verabreichen. Er wirkt wehenfördernd.
Salbei für Pferde

Wie trockne ich Salbei richtig?

Salbei an der Luft trocknen:

  • Den geernteten Salbei nicht abwaschen, sondern nur trocken abreiben oder abtupfen.
  • Einzelne Blätter kannst du auf Back- oder Zeitungspapier verteilen.
  • Ganze Pflanzentriebe bindest du mit einer Schnur zusammen und hängst sie kopfüber auf.
  • Die Lufttrocknung sollte in einem trockenen, aber gut durchlüfteten Raum mit Temperaturen zwischen 21 und 27 Grad Celsius erfolgen.
  • Das kann ca. 2 Wochen dauern, bis die Pflanzenteile richtig trocken sind.

Salbei im Herd trocknen:

  • Heize den Backofen auf 40 Grad (Umluft) vor.
  • Verteile die Blätter auf Back- oder Zeitungspapier auf einem Ofenblech.
  • Lasse etwas die Backofentür offen (Holzlöffel dazwischen stecken).
  • Wende die Blätter hin und wieder.
  • Bis die Blätter trocken sind, kann es 6 Stunden dauern.

Fütterungsempfehlung

Wie bei allen Kräutern gilt – hat dein Pferd  keine Beschwerden, solltest du Salbei nur ab und zu verfüttern!

Entweder in Form von Leckerlis, Mash, Tee usw. (passende Rezepte findest du im Kochbuch für Pferde) oder als Kur mit einer Länge von 4-6 Wochen.

Innerliche Anwendung in Form von Blätter:

  • Pony 25g pro Tag
  • Großpferd 50g pro Tag

Kräuter für Pferde

👉 Die positiven Wirkungen von Salbei können durch die Kombination mit anderen Kräutern noch verbessert werden. Süßholz und Thymian z.B. unterstützen zusätzlich die Schleimlösung bei Pferden, die an chronischen, nicht infektiösen Bronchialproblemen leiden. Kümmel und Pfefferminze hingegen eignen sich zur Futterergänzung bei Pferden mit Verdauungsproblemen.

 

Kräuter für Pferde

Salbeiessig fürs Pferd selber herstellen

Du benötigst dafür zwei Gläser (1 x hell, 1 x dunkel/braun), Salbeiblätter, Obstessig und Geduld!

Zuerst gibst du die frischen Salbeiblätter in das durchsichtige Glas, bedeckst die Pflanzen komplett mit Obstessig (Apfelessig) und stellst es an einen warmen Ort. Nach vier Wochen filterst du die Blätter ab und füllst den Salbeiessig in das braune Glas – Fertig!

Der Essig ist ein ganzes Jahr haltbar und kann bei Pilz- und anderen Hauterkrankungen sehr hilfreich sein! 2-3 x täglich auf die betroffene Stelle auftragen.

Im Kräuterguide für Pferde lernst du wie du Tinkturen, Essige, Kräuteröle und Tinkturen aus Kräutern für dein Pferd selbst herstellen kannst 🌿

Fazit - Salbei für Pferde

Als Allheilmittel wurde Salbei über viele Jahrhunderte verabreicht. Nutzen wir die Hauptanwendungsgebiete der schleimlösenden, beruhigenden und antibakteriellen Wirkung für unsere Vierbeiner, können wir sie mit dieser Pflanze wunderbar unterstützen! 

Doch die Natur bietet noch einige Kräuter mehr und gerade in Verbindung mit weiteren Pflanzen, können wir unsere Fellnasen auf ganz natürliche Weise in ihrer Heilung bestärken. 

Im Kräuterguide für Pferde haben wir 70 Heilkräuter in verschiedene Kategorien wie Atemwege, Verdauung, Bewegungsapperat uvm., damit du eine Übersicht hast, welches Kraut zu welchen Beschwerden perfekt passt! 

Deine Anne & Nico von Pferde-Freundschaften ❤️🐴

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